Chimarrão – mehr als nur ein Getränk

Chimarrão ist weit mehr als ein heißer Kräuteraufguss – es ist ein Stück brasilianische Seele! Dieses traditionelle Getränk stammt ursprünglich aus der Kultur der indigenen Guaraní, die Yerba-Mate-Blätter schon vor Jahrhunderten für ihre vitalisierende Wirkung schätzten. Heute ist Chimarrão vor allem im Süden Brasiliens ein fester Bestandteil des täglichen Lebens und ein Symbol für Gastfreundschaft und Geselligkeit.

Die Zubereitung ist fast ein Ritual: Man gibt den Yerba-Mate in einen „Cuia“ (das typische Trinkgefäß, meist aus Kalebasse), schüttelt ihn leicht und gießt dann heißes (aber nicht kochendes!) Wasser hinzu. Getrunken wird der Chimarrão mit einem „Bomba“, einem speziellen Trinkrohr mit Sieb, das die Mateblätter zurückhält. Der erste Schluck – der oft recht kräftig schmeckt – ist traditionell für den Gastgeber, bevor der Cuia im Kreis weitergereicht wird.

Chimarrão ist ein Gemeinschaftsgetränk. In Südbrasilien sitzt man gern zusammen, teilt Geschichten und gibt den Cuia von Hand zu Hand. Es ist ein Moment der Entschleunigung, der zeigt: Hier ist jeder willkommen.

Aber Vorsicht: Wer die Cuia weiterreicht, bevor er ausgetrunken hat, riskiert verwunderte Blicke – oder einen humorvollen Seitenhieb! Denn im Chimarrão-Knigge gilt: Der nächste ist erst dran, wenn die Cuia leer ist. Weitere ungeschriebene Regeln erkläre ich dir dann vor Ort. 

Ob als Wachmacher am Morgen oder als Begleiter für tiefsinnige Gespräche bei Sonnenuntergang – Chimarrão ist immer dabei. Probier es aus, und vielleicht verliebst auch du dich in diese charmante Tradition!

 

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