Gaucho-Kultur & Reitausflüge – Eintauchen in die Traditionen Südbrasiliens
Gauchos? Die kommen doch aus Argentinien! Genau das habe ich auch gedacht, als ich das erste Mal von der Gaucho-Kultur in Brasilien hörte. In meinem Kopf waren Gauchos immer diese argentinischen Cowboys mit breitem Hut und Lederstiefeln, die über die Pampa reiten. Doch je mehr ich mich mit Südbrasilien beschäftigte, desto klarer wurde mir: Die Gaucho-Kultur ist weit mehr als nur ein argentinisches Phänomen. Sie ist auch tief in Uruguay, Paraguay und vor allem in Rio Grande do Sul verwurzelt – dem südlichsten Bundesstaat Brasiliens, wo meine Schwiegereltern herkommen. Und sie sind stolz darauf, Gauchos zu sein!
Die Gauchos – die Bayern Brasiliens?
Für mich sind die Gauchos so etwas wie die Bayern Brasiliens. Ein bisschen eigen, sehr traditionsbewusst und mit einem unverwechselbaren Dialekt! Der "Gaúcho-Dialekt" ist anders als das Portugiesisch, das man im Rest Brasiliens hört – viele spanische Einflüsse, ein harter Klang und eine ganz eigene Art, Sätze zu betonen. Selbst Brasilianer aus dem Norden müssen manchmal zweimal hinhören.
Doch nicht nur sprachlich unterscheiden sich die Gauchos. Sie sind auch Macher – Menschen, die anpacken, ohne viel Aufhebens darum zu machen. Sie sind stolz auf ihre Arbeit, sei es in der Landwirtschaft, der Viehzucht oder der Industrie. Rio Grande do Sul gehört zu den wirtschaftlich stärksten Regionen Brasiliens, besonders in der Fleischproduktion, im Weinbau und in der Lederindustrie. Viele der berühmten Churrasco-Steaks, die in ganz Brasilien auf den Grill kommen, stammen von den riesigen Fazendas (Farmen) des Südens.



Reiten wie ein echter Gaucho – und dabei den "Pilcha" tragen
Wer die Gaucho-Kultur wirklich verstehen will, muss sich auf ein Pferd setzen. Reiten gehört hier zum Alltag, und viele Familien haben bis heute ihre eigenen Pferde. Es gibt geführte Reitausflüge durch die Weiten der Pampa und die grünen Hügel der Serra, wo man das Land so erlebt, wie es die Gauchos seit Jahrhunderten tun. CuiaTravel arbeitet mit lokalen Agenturen vor Ort zusammen. Kontaktiere uns und wir finden garantiert die passende Reise zu Pferd für dich!
Dazu gehört natürlich auch die richtige Kleidung – die traditionelle "Pilcha". Ein echter Gaucho trägt Bombacha, diese weiten, bequemen Reiterhosen, dazu einen breiten Ledergürtel mit kunstvollen Verzierungen, ein Halstuch und oft einen Poncho. Und natürlich den Gaucho-Hut, der fast so ikonisch ist wie die bayerische Lederhose! Natürlich halten wir bei unserer Tour bei einem Laden in dem du dich voll ausstatten kannst.
Chimarrão – mehr als nur ein Getränk
Und dann gibt es noch den Chimarrão – das grüne Gold der Gauchos. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich dieses Getränk liebe. Für Außenstehende mag es einfach wie ein bitterer, heißer Tee aus einer seltsamen Kalebasse aussehen, aber für mich ist es das ultimative Gefühl von Gemeinschaft. In Rio Grande do Sul (und auch im Süden Santa Catarinas) ist es völlig normal, dass ein Cuia (das Trinkgefäß) im Kreis herumgeht. Dabei erzählt man sich Geschichten, lacht zusammen und fühlt sich einfach verbunden. Das hat etwas unglaublich Bodenständiges.
Inzwischen habe ich eine regelrechte Sammlung an Cuias angelegt. Meine Frau (unten rechts im Bild) bekommt schon die Krise wenn ich einen neuen Cuia von meinen Reisen mitbringe.


Die Seele Südbrasiliens
Was ich an der Gaucho-Kultur so liebe, ist dieses starke Gefühl der Zugehörigkeit. Egal, ob am Feuer beim Churrasco, beim gemeinsamen Chimarrão-Trinken oder beim Reiten durch die Pampa – die Gauchos wissen, was es heißt, eine Tradition zu leben und zu bewahren. Und genau das macht den Süden Brasiliens für mich so besonders.
Hast du Lust, diese Kultur hautnah zu erleben? Dann kontaktiere uns noch heute und tauche ein in die Welt der brasilianischen Gauchos! 🤠