Mein unvergessliches Reitabenteuer in Coxilha Rica

Veröffentlicht am 10. März 2025 um 01:26

Ich war schon immer von authentischen Reiseerlebnissen angezogen, aber nichts hätte mich auf die unglaubliche Reiterfahrung durch Coxilha Rica vorbereiten können, die ich letzten Karneval gemacht habe.  Dieses dreitägige Abenteuer durch die südbrasilianischen Hochebenen hat meine Sichtweise auf immersives Reisen komplett verändert.

Tag 1: Von Nervosität zu Begeisterung

Unser Treffpunkt war am Mercado Público in Lages, wo ich unsere Guides und die anderen Reisenden traf. Die Fahrt zu unserem Startpunkt war bereits ein Abenteuer für sich! Die unbefestigten, steinigen Straßen stellten die Federung unseres Fahrzeugs und die Geduld meiner Frau auf die Probe, aber diese holprigen Momente waren nur ein Vorgeschmack auf die Authentizität, die uns erwartete.

 

Als wir endlich auf der ersten Farm ankamen, war es Zeit für den Moment, den ich gefürchtet hatte - das Umsteigen von unserem bequemen Fahrzeug auf Pferde. Ich muss ziemlich unbeholfen ausgesehen haben, denn einer der Guides kam mit einem freundlichen Lächeln auf mich zu.

"Keine Sorge", versicherte er mir. "Wir haben das perfekte Pferd für Anfänger."

Am Anfang war ich noch etwas unsicher aber mit jeder Minute im Sattel fühlte ich mich wohler. Bis zum Sonnenuntergang waren wir unterwegs, die goldenen Strahlen tauchten die weiten Hochebenen in ein magisches Licht. Es gibt wirklich nichts Vergleichbares wie das Gefühl, durch diese unberührte Landschaft zu reiten!

Als wir am Abend auf der ersten Fazenda ankamen, wartete ein traditionelles Abendessen der Serra auf uns. Der Duft von frisch zubereitetem Essen erfüllte die Luft. Wir lachten, aßen und tranken zusammen mit den Einheimischen. In diesem Moment wurde mir klar, dass echtes Reisen nicht nur um Orte geht, sondern um Verbindungen.

 

Tag 2: Eintauchen in die Gaucho-Tradition

Am nächsten Morgen weckte mich der wunderschönste Sonnenaufgang. Die Strahlen schienen durch mein Fenster und zeigten mir die majestätische Landschaft in neuem Licht. Nach einem super Frühstück mit lokalen Spezialitäten beschloss ich, für den heutigen Tag etwas Besonderes zu tun. Ich holte meinen Bombacha hervor – die traditionelle Hose der Gauchos, die ich von einem lieben Onkel meiner brasilianischen Frau geerbt hatte.

Als ich in dieser traditionellen Tracht erschien, leuchteten die Augen unserer Guides auf. Der Bombacha, diese weite, bequeme Hose, ist nicht nur praktische Reitbekleidung, sondern ein wichtiges Stück kultureller Identität. Während ich sie trug, fühlte ich mich noch stärker mit dem Land und seinen Traditionen verbunden. Wir kehrten zur ersten Farm zurück, die um 1800 erbaut wurde und voller Geschichte steckt. Man spürt förmlich das Leben der Generationen in den alten Mauern. Zum Mittagessen gab es traditionelles Churrasco der Gauchos – Die Art, wie sie es über offenem Feuer zubereiten, ist eine Kunst für sich.

Der Höhepunkt des Tages kam am Abend. Ein lokaler Musiker spielte traditionelle Lieder und erzählte Geschichten über die Tropeiros – die historischen Viehtreiber der Region. Diese mutigen Männer waren nicht nur einfache Reiter, sondern Lebensadern der brasilianischen Wirtschaft des 18. und 19. Jahrhunderts. Auf genau denselben Pfaden, die wir nun bereisten, transportierten sie wertvolle Waren vom Süden bis nach São Paulo – eine Strecke von mehreren hundert Kilometern!

Während unseres Ritts erklärte unser Guide, wie diese Händler mit ihren Maultierkarawanen manchmal wochenlang unterwegs waren, durch unwegsames Gelände, bei jedem Wetter. Die Lederwaren, die sie transportierten, waren damals von unschätzbarem Wert – handgefertigte Sättel, Zaumzeug, Stiefel und andere Alltagsgegenstände. Das getrocknete Fleisch (Charque) war eine wichtige Proteinquelle für viele Regionen Brasiliens.

Als wir auf ihren historischen Routen ritten, konnte ich mir plötzlich vorstellen, wie diese Karawanen hier entlanggezogen waren, das Knarren des Leders, die Rufe der Treiber. Ihre Geschichten von Ausdauer und Abenteuern sind tief in den Boden dieser Region eingeschrieben. Mir wurde bewusst, dass wir auf unserer Reise tatsächlich ein lebendiges Stück brasilianischer Geschichte erlebten.

 

Tag 3: Naturwunder entdecken

Der dritte Tag brachte uns zu einem atemberaubenden Wasserfall. Der Ritt dorthin führte durch die abwechslungsreichste Landschaft – über weite Hochebenen, entlang eines glitzernden Flusses und schließlich zu dem beeindruckenden Wasserfall. Das erfrischende Bad im kühlen Wasser war genau das, was wir nach dem Ritt brauchten. Ich habe selten etwas so Belebendes erlebt wie diesen Moment unter dem fallenden Wasser, umgeben von unberührter Natur.

Nach unserem Ausflug kehrten wir zur Farm zurück, wo ein letztes gemeinsames Mittagessen auf uns wartete. 

 

Ein Erlebnis fürs Leben

Diese dreitägige Reise durch Coxilha Rica war mehr als nur ein Urlaub. Es war ein tiefes Eintauchen in die Gaucho-Tradition, die Landschaft und die Lebensweise Südbrasiliens. Die unglaublichen Aussichten, das Gefühl der Freiheit beim Reiten durch die weiten Ebenen und die herzliche Gastfreundschaft der Menschen haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Manchmal sind es die Erlebnisse, vor denen wir am meisten Angst haben, die uns am meisten bereichern. Von einem nervösen Reitanfänger zu jemandem zu werden, der selbstbewusst durch die historischen Pfade der Tropeiros reitet – dieser Wandel ist etwas, das ich für immer mit mir tragen werde. Das war mit Sicherheit nicht mein letztes Abendteuer auf dem Pferd. 

Wenn auch du diese Erfahrung machen möchtest schau dir hier die nächsten Termine an und begleite mich auf meinem nächsten Ausritt.

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